Wusstest du, dass manche Fische rechnen können? Buntbarsche zum Beispiel sind in der Lage, alleine kleine Aufgaben wie 2 + 3 = 5 lösen, dass haben Forscher herausgefunden. Geht es aber darum, sich in den Weiten des Ozeans sicher und zielgenau fortzubewegen, verlassen sich selbst die Mathegenies unter ihnen lieber auf die Schwarmintelligenz.

 

Die Kraft der Gruppe

Gruppen können eine unglaubliche, manchmal fast intuitiv anmutende Kraft und Energie entwickeln, das wissen auch wir Menschen. Zwar sehen wir uns in der Regel lieber als eigenständige Individuen, denn als vermeintlich willenloses Glied eines Schwarms. Doch in Wahrheit hat auch unsere Spezies nur überlebt, weil sie in der Lage ist, große Gruppen zu bilden, ob als Familien, Clans, Glaubensgemeinschaften oder Staaten. Und, weil sie Geschichten erzählen konnten, die diese Gruppen zusammengehalten haben.

Auch unser menschlicher Geist braucht Gemeinschaft. Wir singen in Chören, gründen Denkschulen, bilden Vereine, Parteien – nur wenn es um den kreativen Akt des Schreibens geht, heißt es oft, dies könne man nur alleine und am besten völlig ungestört im stillen Kämmerlein.

 

Schwarmintelligenz als Schreibbooster

Dabei haben wir genau die gegenteilige Erfahrung gemacht. Wie oft haben wir uns während gemeinsamer Schreiburlaube beim Plotten die Bälle zugeworfen, uns gegenseitig vor zeitraubenden Irrwegen bewahrt, Darlings gekillt oder uns bei Hängern mit frischen Ideen ausgeholfen. Wir können aber auch stundenlang schweigend nebeneinandersitzen und konzentriert durchschreiben, besser sogar, weil alleine zuhause auch gerne mal Ablenkungen winken.

Mit anderen zu schreiben kann helfen, den inneren Kritiker zu überwinden, der uns während des Schreibens so gerne einflüstert: „Hör doch auf, das ist sowieso nicht gut genug.“  Wenn du aber physisch spürst, wie links und rechts von dir intensiv gearbeitet wird, ist Aufhören einfach keine Option.

Im Grunde ist es wie bei den Buntbarschen. Schwarmforscher wissen mittlerweile, dass ein Barsch nicht einfach dem Schwarm folgt, sondern immer auf den Fisch neben sich reagiert. Ganz unabhängig davon, wie genial seine Rechenkünste bzw. die des Nachbarbarsches sein mögen.

 

Dieses Prinzip machen wir uns natürlich bei der Meerschreibzeit zunutze – wie, erfährst du HIER.